Die Payroll wird oft schlicht vergessen
Hinzu kommen rechtliche Anforderungen, wie Besitzstandswahrung und Aufbewahrungsfristen. Diese haben einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidung der beteiligten Unternehmen, wie es nach dem Carve-out weitergehen soll und ob das neue Unternehmen ein neues, eigenständiges HR-System aufbaut oder für einen bestimmten Zeitraum eine Kopie des Altsystems des Mutterkonzerns weiterlaufen soll. Erfolgt dies erst kurz vor Ablauf der Frist, ist es meist zu spät, eine für alle Parteien zufriedenstellende Lösung zu finden.
Idealerweise betreibt der Mutterkonzern während der gesetzlichen Übergangszeit das Altsystem für das ausgegliederte Unternehmen, und gibt ihm über ein Transition Service Agreement (TSA) ausreichend Zeit, ein neues HR-System einzuführen. Allerdings ist ein derart geplantes, strukturiertes Vorgehen in der Praxis eher selten, da das Thema Payroll meist zu spät auf die Agenda kommt. Zudem steht häufig zu Beginn des Carve-out-Prozesses noch kein Käufer fest. Unabhängig von der Frage, ob es einen potenziellen strategischen oder Finanzinvestor gibt, erhöht sich der Unternehmenswert aber in jedem Fall, wenn HR-Fragen im Vorfeld genügend Aufmerksamkeit erfahren.